Der Koch Wilfried Fey freut sich auf den Oldenburg Grünkohl mit Pinkelwurst und Salzkartoffeln.

Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten

Lobbyarbeit mit Grünkohl und Pinkel

Grünkohl verbindet über alle Grenzen hinweg und ist somit auch das zentrale Instrument politischer Lobby-Arbeit Oldenburgs. Denn in jedem Jahr seit 1956 laden die Oldenburger in der Bundeshauptstadt zum „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“. Anlass war die Entscheidung des damaligen Oldenburger Oberkreisdirektors Jan Eilers, nachdem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss eine Einladung der Oldenburger zum Grünkohlessen aus terminlichen Gründen ablehnen musste. Kurzerhand ließ er sich etwas Olnburgisches einfallen. Die Stadtväter fuhren in die Bundeshauptstadt Bonn und richteten dort ein Grünkohlessen aus. Jan Eilers, der spätere niedersächsische Finanzminister, war mit Heinrich Diers (Heimatdichter, Dozent am Lehrerseminar, Oberschlaraffe des Vereins Schlaraffia Oldenburgia und Vorsitzender des damaligen Heimatvereins „Ollnborger Kring“) befreundet, der in seinem Verein ein jährliches Kohl und Pinkelessen eingeführt hatte. Jan Eilers war von der Zeremonie begeistert und übertrug einen Großteil der Rituale auf das dann jährlich stattfindende Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten. Seitdem wird die Tradition des „Defftig Ollnborger Gröönkohl Äten" gepflegt. 1998 zog man nach Berlin um und servierte dort das Essen im Opernpalais unter den Linden. Seit 2002 findet die Veranstaltung in den Räumen der Niedersächsischen Landesvertretung statt.

Das Grünkohlessen in Berlin lebt vom persönlichen Austausch zwischen Repräsentanten aus der Region und Politikerinnen und Politikern auf Landes- und Bundesebene. Viermal musste die Veranstaltung ausfallen: 1962 (Hochwasserkatastrophe), 1991 (Golfkrieg) sowie 2021 und 2022 (Corona-Pandemie).

Das Grünkohlessen

Zu jedem Kohlessen werden hochrangige Persönlichkeiten aus Politik,Wirtschaft und Kultur geladen. Für die stets rund 200 Gäste werden Kohl, Pinkelwurst, Speck und Kassler von Oldenburg nach Berlin gebracht. Seit 25 Jahren bereitet das Küchenteam vom Bümmersteder Krug circa 200 Kilogramm Kohl, 500 Pinkelwürste, 400 Kochmettwürste, 20 Kilo gestreiften Speck und 70 Kilo Kassler zu. Als Nachspeise kommt  Rote Grütze auf den Tisch.

Der Grünkohlkönig von Oldenburg

Alljährlich wird beim „Defftig Ollnborger Gröönkohl Äten" eine Kohlmajestät gewählt, also eine "Grünkohlkönigin" oder ein "Grünkohlkönig". Die Majestät darf das Oldenburger Kohlvolk für ein Jahr regieren und muss während dieser Zeit der Stadt mindestens einen Besuch abstatten. Aktuell ist es Boris Pistorius (SPD).

Die Ahnengalerie des Defftig Ollnborger Gröönkohl-Ätens

Die Kohlköniginnen und Kohlkönige von Oldenburg seit 1956

Die Ordenkette des Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten
©

Oldenburger Grünkohlkönige & Königinnen

Mehr erfahren
Schließen
Schließen
Schließen